Zunehmender Online-Handel, die Übernahme ganzer Firmenketten und das Streben nach nachhaltigen Lösungen: Die vergangenen Jahre waren für den heimischen Möbelmarkt anspruchsvoll. Dem zum Trotz – oder vielleicht gerade deswegen – bieten regionale, familiengeführte Anbieter den großen Konzernen die Stirn. Mit innovativen Konzepten, fundierter Beratung und Persönlichkeit. Dahoam sprach mit Stefan Föger und Hannes Haffner, den Eigentümern des Einrichtungshauses Föger, über den Mut zur Veränderung und was uns eigentlich zuhause fühlen lässt.

Das Einrichtungshaus Föger wurde 1956 in Telfs gegründet. Seit 2016 führen Stefan Föger und Hannes Haffner die Geschicke des Traditionshauses in dritter Generation. Am Unternehmensstandort in Pfaffenhofen verfügt das Einrichtungshaus Föger über 13.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und beschäftigt mehr als 130 Mitarbeiter.
Sie haben gerade den zweiten großen Umbau in drei Jahren abgeschlossen. Ist jetzt alles anders beim Einrichtungshaus Föger?
Stefan Föger: Soweit würde ich nicht gehen zu sagen, dass alles anders ist. Immerhin waren wir in den letzten Jahren bereits sehr erfolgreich. Aber ausgehend davon haben wir uns als Marke neu erfunden, uns noch stärker an die moderne Zeit angepasst. Wir glauben, dass sich Unternehmen laufend weiterentwickeln müssen, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Und von Zeit zu Zeit sind diese Entwicklungen einfach größer als sonst. Das war zum Beispiel auch 1968 so, als wir den Standort von Telfs auf die „grüne Wiese“ in Pfaffenhofen übersiedelt haben. Oder im Jahr 2000, als wir auf das Gebäude den zweiten Stock draufgesetzt haben. Der grundlegende Gedanke war dabei immer der gleiche: Wir möchten unseren Kunden eine möglichst große Anzahl schöner Möbelstücke und Einrichtungen so gut als möglich präsentieren. Wir sind sehr stolz auf unsere Möbelausstellung, und der Umbau hat diese noch einmal wesentlich verbessert.
Was ist neu?
Hannes Haffner: In den letzten Monaten haben wir die gesamte Küchenausstellung im zweiten Stock von Grund auf neu konzipiert. Sie zählt jetzt zu den innovativsten in Europa. Jede Küche wird einzeln in einem raumgroßen Metallkubus gezeigt. Auf einer Gesamtfläche von ca. 2.000 Quadratmetern sind 27 dieser Kuben installiert. Damit zeigen wir nicht nur viele verschiedene Modelle, sondern jeder Kubus fühlt sich, auch ohne Wände, wie ein eigener Raum an. Das erleichtert die Vorstellung, wie die Küche dann in den eigenen vier Wänden wirken wird. Das ist uns sehr wichtig – unseren Kunden eine möglichst gute Vorstellung zu bieten, wie das jeweilige Produkt bei ihnen zuhause wirken wird.
Der zweite große Punkt betrifft das Restaurant und den daran angeschlossenen Eventbereich. Neben einer Showküche haben wir einen Loungebereich für verschiedenste Zwecke geschaffen. Das Restaurant wurde um ein Café sowie einen direkt daran angrenzenden Spielraum vergrößert. Während also die Kinder sich vergnügen, können die Eltern in unmittelbarer Nähe, aber in Ruhe ihren Kaffee oder mehr genießen.
Lebensumstände ändern sich, Trends kommen und gehen. Unsere Einrichtung ist soviel anders als jene unserer Großeltern. Wodurch fühlen wir uns eigentlich zuhause?
SF: Mit dieser Frage haben wir uns in den vergangenen Monaten sehr intensiv beschäftigt. Sie ist wesentlicher Teil unserer neuen Ausrichtung als Unternehmen. Zunächst ist wichtig, dass zuhause ein Gefühl und kein Ort ist. Ein eingerichteter Raum ist noch kein Zuhause. Für das Gefühl von Zuhause kommt es also nicht auf das Möbelstück selbst an, sondern welche Bedeutung es für jemanden hat. Der persönliche Geschmack ist natürlich bedeutsam, aber auch welche Erinnerungen man mit einem Möbelstück verbindet. Beides ist natürlich für jeden anders. Für den einen ist es der „reservierte“ Lieblingsplatz auf der Couch, für jemand anderen ist es ein Dekoelement, an welchem bestimmte Erinnerungen hängen. Gerade weil das für jeden anders ist und auch die Lebenssituationen unterschiedlich sind, möchten wir eine große Vielfalt an potenziellen Lieblingsstücken bieten – von der Einrichtung bis zur Deko. Wenn es uns dadurch gelingt, dass sich mehr Menschen in ihren vier Wänden dahoam fühlen, dann sind wir zufrieden.


Sie sprechen damit die neu geschaffenen Sortimente föger.neo und föger.dekor an?
SF: Ja, wobei diese Bereiche nicht zur Gänze neu geschaffen wurden. Wir haben unser Angebot vergrößert und die Bereiche in ihrer Bedeutung aufgewertet. Ein Ergebnis dieser Bemühungen sind nunmehr eigene Marken für diese Sortimentsbereiche.
HH: Gerade der Sortimentsbereich föger.neo ist eine hervorragende Ergänzung zum bekannten Föger-Sortiment mit großen Marken für Anspruchsvolle. föger.neo umfasst Produkte mit hervorragendem Design und Qualität zu einem attraktiven Preis. Die stetig wachsende Zahl an Möbelproduzenten hat eine Vielzahl toller Marken mit ausgesprochen talentierten Designern hervorgebracht. Diese Entwicklung hat zur Verbreiterung unseres Angebotes geführt: der neue Sortimentsbereich föger.neo mit seinem günstigeren Preisniveau gepaart mit dem bewährten Sortimentsbereich föger und seiner exzellenten Produktqualität. Wir bieten beide Sortimente im gleichen Haus, da wir bei Beratung und Service keinen Unterschied machen werden. Das stand für uns überhaupt nie zur Diskussion. Das unterscheidet uns vielleicht von manch anderen.