Stefan Föger im TT-Interview

Stefan Föger im TT-Interview

Für die Rubrik "Unternehmer im Portrait" der Tiroler Tageszeitung stellte sich unser geschäftsführender Gesellschafter Stefan Föger kürzlich den Fragen von Frank Tschoner. Neben dem Konsumverhalten und der Preispolitik im Möbelhandel ging es im Interview vor allem um die Zukunft des Einrichtungshauses sowie die aktuelle Marktsituation.

Frank Tschoner / Tiroler Tageszeitung, Sonntag, 18.02.2024
Foto: Rita Falk / Tiroler Tageszeitung

Während der Corona-Pandemie boomte der Möbelhandel, im vergangenen Jahr herrschte Flaute. Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein?

Stefan Föger: Die Entwicklung „Weniger Frequenz, weniger Umsätze“ hält im Möbelhandel seit Anfang 2023 Einzug, und das nicht zu knapp. Obwohl der Jänner 2024 aus unserer Sicht einen kleinen Lichtblick darstellt, bleibt es weiterhin spannend, wie sich dieses Jahr weiterentwickelt. Wir spüren die KIM-Verordnung, die die Kreditvergabe an Wohnungsinteressenten beziehungsweise Häuslbauer beschränkt, nach wie vor sehr stark. So fallen in weiterer Folge Möbel- und Küchenkäufe flach. Wir arbeiten auch sehr eng mit renommierten Bauträgern zusammen. Wenn hier ein Projekt nicht realisiert beziehungsweise verschoben wird, spüren wir das ebenso.

Und da ist natürlich auch die Inflation.

Und da ist natürlich auch die Inflation.

Föger: Ja, der Kaufkraftverlust ist natürlich ebenso ein Thema. Derzeit neigen die Menschen eher dazu, auf Urlaub zu fahren oder essen zu gehen, als Geld in ein Möbelstück zu investieren. Langfristige Investitionsgüter haben derzeit das Nachsehen. Zudem wurde während Corona viel Geld ins eigene Heim gesteckt, das waren vorgezogene Investitionen, daher fehlen diese Möbel-Investitionen derzeit ebenso. Das alles sind Gründe, warum der Möbelhandel momentan mit am stärksten aller Handelsbereiche leidet.

Hat sich das Einkaufsverhalten der Menschen verändert?

Föger: Der Kunde vergleicht verstärkt Angebote und es wird zum Beispiel immer wieder der bereits reduzierte Preis auch im Abverkauf noch nachverhandelt. Wir als regionaler Möbelhändler können bei unseren Kunden mit unserer tollen Ausstellung, den fachkundigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Service und der Qualität punkten. Das hebt uns vom Markt ab.

Derzeit hat man den Eindruck einer ständigen Rabattschlacht im Möbelhandel. Wie sehen Sie das?

Föger: Die Großfläche, wie Kika/Leiner, Lutz usw., braucht Frequenz, daher sollen die Rabatte Kunden in die Möbelhäuser locken. Jetzt wird noch einen Gang höhergeschaltet, indem große Mitbewerber mit Null-Prozent-Finanzierungen werben. Ich finde es schade, dass es nur noch um Rabatte, Jubiläen oder das billigste Schnitzel geht, denn im Grunde genommen entwerte ich durch solche maßlosen Rabattierungen nur die Produkte und damit einhergehend das Bild der ganzen Möbelbranche.

Derzeit hat man den Eindruck einer ständigen Rabattschlacht im Möbelhandel. Wie sehen Sie das?

Was muss sich ändern?

Föger: Wenn etwas gekauft wird, sollte wieder mehr auf die Qualität als auf die Quantität geachtet werden. Der Kunde sollte meiner Meinung nach vermehrt die teils fragwürdige Rabattismus- und Aktionismuspolitik am Markt hinterfragen. Leider kommt das in turbulenten Zeiten manchmal etwas zu kurz. Das hat mit der emotionalen Achterbahnfahrt zu tun, die wir als Gesellschaft seit ein paar Jahren durchleben. Das ständige Auf und Ab ist nicht normal und genau diese Normalität wünsche ich mir in vielen Bereichen wieder. Am Ende des Tages gibt schließlich der Kunde die Richtung vor und es freut mich, dass sukzessive wieder ein Umdenken erkennbar ist. Regionalität und Vertrauen werden wieder zum Trumpf. Wir bleiben unserem Weg weiter treu und überzeugen die Kunden weiterhin mit schönen Möbeln, Top-Qualität, herausragendem Service und einem fairen Preis anstelle von reinem Rabatt- und Prozentdenken.

Wie sehen Sie die Zukunft von Föger als regionalem Platzhirsch?

Wie sehen Sie die Zukunft von Föger als regionalem Platzhirsch?

Föger: Ich bin davon überzeugt, wir sind mit unserem Haus, Team und Standort für die nächsten fünf bis sieben Jahre sehr gut aufgestellt. Länger kann man heute ohnehin nicht realistisch planen. Alles ist zu schnell, zu intensiv und sprunghaft geworden. Die junge Generation wird mit ihren Bedürfnissen natürlich die Weichen stellen und wir werden wie in den letzten 70 Jahren auch wieder da sein und sie mit einem Lächeln in unserem Einrichtungshaus begrüßen.

Das Einrichtungshaus Föger im Fotoslider »

Weiterlesen
Wohnen
Das neue Rolf Benz Studio ist da!

Das neue Rolf Benz Studio ist da!

Es ist endlich dahoam! Wir haben das größte Rolf Benz Studio Westösterreichs neu eröffnet. Die neue Welt des Wohnens - nothing but wunderbar.
Aktuelles & Trends
Wir sind mit dem Radl da.

Wir sind mit dem Radl da.

In letzter Zeit haben sich einige unserer Mitarbeiter über unser Bikeleasing ihr Traumrad geschnappt, und das Ergebnis? Pure Begeisterung! 
Aktuelles & Trends
Kunst trifft Couch im Möbelhaus

Kunst trifft Couch im Möbelhaus

Wir präsentieren neue Werke und durften mit einer wohltätigen Spende an "Netzwerk Tirol hilft" feiern.
Aktuelles & Trends
Das Haus der Marken

Das Haus der Marken

Wie unsere Kunden haben auch wir hohe Ansprüche ans Wohnen. Deshalb wählen wir unsere Partner sehr sorgfältig aus.
Aktuelles & Trends
Wir feiern Jubiläum

Wir feiern Jubiläum

70 Jahre Föger Erfolgsgeschichte. Der Dank gilt vor allem dir!
Aktuelles & Trends
Lieblingsort Weinlounge. Neu bei Föger.

Lieblingsort Weinlounge. Neu bei Föger.

Liebherr ist ein langjähriger Premium-Partner und gleichzeitig einer der führenden Hersteller von hochwertigen Haushaltsgeräten. Gemeinsam sind wir stolz ...
Aktuelles & Trends
Starke Werte als Anker in stürmischen Zeiten

Starke Werte als Anker in stürmischen Zeiten

Vergangen Freitag ging es heiß her beim 4.Sommertalk mit Stefan und Hannes Föger. Vom Stillstand im Möbelmarkt bis hin zu nachhaltigen Investition. Wir ge...
Nichts für dich dabei gewesen?

Nichts für dich dabei gewesen?

Hier findest du noch viel mehr spannende, unterhaltsame und informative Artikel aus unserer Möbelwelt.